Kombiniere dein Organspende-Tattoo mit einer Organverfügung
Ein Organspende-Tattoo kann ganz individuell verschönert werden. Das schnörkellose und leicht wieder erkennbare Design stammt von den Jungen Helden. Sie haben die Aktion “opt.ink” ins Leben gerufen.
Das Muster besteht aus zwei Halbkreisen, die einen vollständigen Kreis bilden. Zum einen könnte es einen Lebenszyklus darstellen, der ohne die andere Hälfte nicht existieren könne, zum anderen lässt sich aber auch klar das O für Organ und das D für Donor herauslesen, also ganz schlicht übersetzt: Organspende.
Diese Aktion ist mehr als erfolgreich gewesen. Bereits über 10.000 Menschen haben sich dieses Tattoo stechen lassen. Jetzt ist es in unserem bürokratischen Deutschland natürlich nicht so einfach, dass ein Tattoo ausreicht, um seine Organe auch wirklich zu spenden.
Worauf du unbedingt achten musst, das klären wir jetzt.
Ein Bekenntnis zur Organspende
Das ist es in jedem Fall. Wer sich dieses Tattoo stechen lässt, der bekennt sich erst einmal grundsätzlich zur Organspende.
Der Willen zählt – aber nur auf Papier
Zuerst mal: Ein Tattoo ist cool, aber es ersetzt leider nicht die offiziellen Dokumente. In einem Notfall greifen Ärzte auf deine Organspendeausweis oder dein digitales Register zurück. Das Tattoo kann da eher für Verwirrung sorgen, weil es nicht rechtlich bindend ist. Stell dir vor, du hast das Tattoo, aber deine Meinung geändert – das könnte ziemlich kompliziert werden.
Die Entscheidung hält nicht ewig
Ein Tattoo ist für die Ewigkeit (es sei denn, du lässt es entfernen, aber das ist eine andere Geschichte). Aber was, wenn du in ein paar Jahren anders über Organspende denkst? Du müsstest dann nicht nur deinen Ausweis, sondern auch dein Tattoo aktualisieren – und das ist nicht gerade einfach.
Tattoo-Studio vs. sterile Klinik
Natürlich gibt es auch noch die ganz klassischen Tattoo-Risiken. Infektionen, allergische Reaktionen oder unsaubere Arbeit können dir leider passieren, wenn du nicht auf ein seriöses Studio achtest. Also: Immer auf Hygiene und saubere Nadeln bestehen, wenn du dich für so ein Tattoo entscheidest. Übrigens: Welche Studios das Tattoo auch kostenfrei stechen, das siehst du hier.
Rechtlich? Naja... schwierig.
Und dann wäre da noch der Punkt mit der Bürokratie. So ein Tattoo ist in Deutschland leider kein offizielles Dokument. Selbst wenn es glasklar „Organspender“ sagt, hat das rechtlich null Bedeutung. Nur ein Organspendeausweis oder eine entsprechende Registrierung zählen wirklich, wenn es drauf ankommt.
Der Wille des Patienten/ der Patientin soll gewährleistet werden. Das ist immer die oberste Prämisse und häufig der Grund, wieso viele medizinische Maßnahmen den Angehörigen mental Kopfschmerzen bereiten. Wenn dieser Wille nicht niedergeschrieben und aktuell gehalten wurde, sind solche Entscheidungen auch für die Familie nur schwer zu treffen.
Hier kann es durchaus von Vorteil sein, ein solches Tattoo zu besitzen. Dann sollte man aber berücksichtigen, dass man die Familie über die Bedeutung aufklärt.
Konflikte mit der Familie & die Organspende
Jetzt gibt es auch Familienkonstellationen, in denen man besser nicht möchte, dass Angehörige auch tatsächlich über die Organe entscheiden dürfen.
Aber wie sieht das rechtlich aus? Reicht es, wenn ich meinem besten Freund über meinen Wunsch Organe zu spenden, berichte?
Nein, dein bester Freund, nicht einmal dein fester Partner ist rechtlich in der Position darüber entscheiden zu dürfen, wenn du es nicht mehr kannst.
Dann stell dir kurz vor, wie der Noch-Ehemann mit deinen Eltern darüber streitet, was das Beste für dich ist, während dein neuer Lebensgefährte rechtlich dazu nichts sagen darf. Was für eine furchtbare Situation.
Patientenverfügungen sollten die Organspende mit berücksichtigen
Da du sehr um Vorsorge bemüht bist, hast du deine HYLI-Patientenverfügung natürlich schon längst ausgefüllt und digital in deiner Hosentasche. Es gibt keine Hoffnung mehr auf Genesung und du möchtest keine lebenserhaltenden Maßnahmen, wenn es vorbei ist, dann soll es das gewesen sein. Was ist mit deinen Organen? Wenn alle Stecker sofort gezogen werden, dann sieht es mit denen mau aus. Das kann passieren, wenn du die Organspende in deiner Patientenverfügung nicht mit festgelegt hast.
- Herz: Es muss sofort nach dem Hirntot entnommen werden, da es sonst seine Funktion verliert.
- Lunge: Wenige Stunden nach dem Hirntod sollte die Lunge entnommen werden. Das Zeitfenster liegt bei ca. 4-6 Stunden.
- Leber: Hier gibt es eine Spanne von 12-24 Stunden.
- Niere: Auch sie sind etwas widerstandsfähiger, ähnlich wie die Leber.
Aber viel Zeit bleibt dabei nicht. Wenn du Organe spenden möchtest, sollte deine Patientenverfügung das auf jeden Fall berücksichtigen. Im besten Fall legst du direkt darin fest, welche Organe du spenden möchtest, um Klarheit zu schaffen.
Wichtig: Die Patientenverfügung muss schnell zum behandelnden Arzt. Wenn du sie also nur in deiner abgeschlossenen Schublade daheim liegen hast und niemand weiß davon, ist sie praktisch wertlos. Bei HYLI kannst du wichtige Dokumente digital mit deinen Liebsten sharen. Im besten Fall haben Familie & Freunde also schnell Zugriff auf deine Verfügung.
Warum dann überhaupt einen Organspendeausweis anlegen?
Im besten Fall kombinierst du einen Organspendeausweis mit einer Patientenverfügung, denn der Ausweis liegt immer griffbereit in deiner Tasche. Medizinisches Personal kann darauf zugreifen und das berücksichtigen.
Genau für diesen Fall ist der Organspendeausweis also mehr als hilfreich für die Rettungskräfte, denn er ist rechtlich bindend und sichert eben auch die Ärzte bei ihren Entscheidungen ab.
Übrigens, mit der HYLI-Notfallkarte hast du alle wichtigen Dokumente bei dir. Mithilfe eines QR-Codes können alle Dokumente ausgelesen werden. Essentielle Informationen wie:
- Blutgruppe
- Herzschrittmacher
- Organspende
- Risiken
- Medikamente
- Allergien
stehen bereits darauf und sind auch ohne QR-Code greifbar.
Du willst gar keine Organe spenden?
Auch dann ist der Organspendeausweis sehr wichtig für ich, denn dort legst du ebenfalls fest, wenn kein Organ entnommen werden darf. Allerdings gilt in Deutschland bisher die Regel, dass man einer Spende zustimmen muss. Die Widerspruchslösung wird immer wieder debattiert, sie konnte sich bisher aber noch nicht durchsetzen.
Das Organspende-Register
Auf der offiziellen Seite für die Organspende kannst du dich auch kostenfrei mit einer Online-Ausweisfunktion, der eiD-Karte oder einem elektronischen Aufenthaltstitel registrieren. Näheres zur Online-Ausweisfunktion erfährst du auch in diesem Blogartikel. Der Vorteil hierbei ist: Egal ob du deinen Organspendeausweis mit dabei hast oder nicht, berechtigte Personen können anhand deiner Ausweisdokumente feststellen, ob du Spender bist. Es lohnt sich also, dort vorbeizuschauen und sich zu registrieren.
Organspende-Tattoo Ideen
Es gibt mittlerweile tausende Fotos im Netz, in denen das Tattoo in verschiedensten Ausführungen zu bestaunen ist. Wie wäre es mit einer schlichten Version? Schaue für mehr Inspiration auf der Seite von Junge Helden vorbei!
Organverfügung mit HYLI
Mit der kostenfreien Organverfügung von HYLI stehst du rechtlich auf der sicheren Seite, wenn du deine Organe spenden möchtest. Aber auch wir empfehlen, zusätzlich einen Organspendeausweis anzulegen. In bestimmten Situationen (beispielsweise schwerer Autounfall) ist dieser wesentlich schneller greifbar, als ein anderes Dokument. Eine Organverfügung ersetzt jedoch keinesfalls eine Patientenverfügung. Sie bestimmt über lebenserhaltende Maßnahmen, Schmerzmittel, künstliche Ernährung, etc. Wenn du mehr über die Patientenverfügung bei HYLI erfahren oder direkt loslegen möchtest, schaue hier vorbei.
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